3. Pulse of Europe in Aalen

PoE-Teilnehmer entwickeln zahlreiche Weiterentwicklungsmöglichkeiten für Europa.

Am 06.08.2017 trafen sich die Freunde Europas zum Aalener Pulse of Europe bereits das dritte Mal. Mit Herrn Schludi, Vorsitzender des Städtepartnerschaftsvereins Aalen und Herrn Kiesewetter trugen zwei wichtige Gastredner einen wesentlichen Teil zu der Veranstaltung bei.
Herr Schludi stellte die Aktivitäten seines Vereines vor und ging darauf ein, wie wichtig der Austausch zwischen den Städten sei, die auch von der Stadt Aalen stark gepflegt würden. „Ein sehr eindrückliches Erlebnis hatten wir einst mit einer Reisegruppe in Frankreich. Wir gingen einkaufen, sprachen Französisch, so lange war alles in Ordnung. Jedoch als wir anfingen untereinander auf Deutsch zu reden, brach die Verkäuferin in Tränen aus – ihr Vater war im Krieg gestorben. Deshalb ist die Europäische Aussöhnung und Verständigung so wichtig“, führte er in einem besonders emotionalen und leidenschaftlichen Teil seiner Rede aus.

Herr Kiesewetter ordnete Europa in den Gesamtkontext ein: „Der Kern der Europäischen Union ist Frieden und Freiheit.“ Und kam dann auf das Thema Brexit zu sprechen: „Die jungen Leute wollen Europa, sind aber nicht zur Wahl gegangen. Hier sind viele junge Menschen und ich glaube sie haben alle das Bewusstsein, dass wir uns für Europa engagieren müssen. Aus diesem Grund können wir zuversichtlich sein“, führte der Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Aalen-Heidenheim aus. Weiter gab er zu bedenken, dass in vielen Staaten die Mehrheit der Bevölkerung, auch in der Türkei, in Polen und in China, nach repräsentativen Umfragen für demokratische Werte und Menschenrechte wären. Von daher müssten die Europäer mit Selbstbewusstsein auftreten und diese Werte aktiv vertreten.

In der offenen Runde konnte diesmal jeder Teilnehmer seine Wünsche und Vorstellungen für Europa an den anwesenden Bundestagsabgeordneten richten. Politische Wünsche reichten von einem selbstsicheren Auftreten der Europäischen Union, da es sich um ein Privileg handele, Mitglied der Gemeinschaft zu sein, über ein verlässlicheres Europa mit automatischen Konsequenzen bei Verletzung der gemeinsamen Regeln – sei es bei dem Vertragsverletzungsverfahren gegen Polen oder dem EU-Stabilitätspakt. Es könne nicht sein, dass die Konsequenzen aus Regelverletzungen in Abhängigkeit vom Einfluss des betreffenden Landes und der parteipolitischen Sympathien oder Antipathien entschieden werden. Ein weiterer Teilnehmer war der Ansicht, dass es nicht sein könne, dass die Staaten der EU insgesamt eine ähnliche Höhe bei den Verteidigungsausgaben hätten wie die Vereinigten Staaten, als Ergebnis jedoch nur einen Bruchteil der Effektivität der Verteidigungsfähigkeit verzeichneten. Die Ursache sei, dass jedes Land seine eigenen Projekte und Strategien entwickeln würde.

Eine Teilnehmerin schilderte, dass die Städtepartnerschaft für sie persönlich wichtig sei und sie hierdurch Freunde in Frankreich gefunden hätte und sich nun bemühe besser Französisch zu lernen.

Die nächste Veranstaltung findet am Sonntag, den 3. September 2017 um 14 Uhr am Aalener Spritzenhausplatz statt.